Die Iren kennen zu lernen, bedeutet Freunde fürs Leben zu gewinnen. Aber ein paar Dinge sollten Sie zuvor wissen…
Die Iren sind klatsch- und tratschsüchtig, trinken bis zum Umfallen, halten wenig von Sauberkeit in ihrem Umfeld und haben ein so gestörtes Verhältnis zur Pünktlichkeit, dass es selbst Orientalen erschaudern lässt - und trotzdem (oder gerade deswegen?) rangieren sie auf der Sympathieskala aller EU-Länder ganz oben.
Warum lieben wir dieses Inselvolk so heiß und innig? Vielleicht weil wir bei ihnen finden, was vielen Mitteleuropäern fehlt: die Aufgeschlossenheit gegenüber Fremden, eine gute Portion Unbekümmertheit und vor allem Toleranz.
Irland, das ist der Inbegriff der Gastfreundschaft und der Herzlichkeit.
Menschen und Sprache
Die Menschen
Die Iren finden immer einen guten Grund zum Feiern.
Das Land ist berühmt für den "craic", das irische Wort für Spaß und Geselligkeit. Und "fleadhs", die traditionellen Musikfestivals, Festspiele und Jahrmärkte gehören zum wesentlichen Bestandteil des kulturellen Lebens. Ob das nun gastronomische Genüsse sind, wie beim Kinsale Gourmet Festival, oder das anspruchsvolle Dublin Theater Festival.
Wenn Sie etwas ganz Besonderes erleben oder einfach nur glücklich werden wollen, dann kommen Sie zum Lisdoonvarna Matchmaking Festival. Es ist Europas größtes Singletreffen und eins der ältesten Festivals in Irland.
Der Puck Fair in Kerry, ein Jahrmarkt, auf dem eine Ziege zur Königin gekrönt wird, ist ebenso eine Reise wert wie der Ould Lammas Fair in Nord Antrim, der Besucher aus aller Welt anzieht.
Niemand glaubt wirklich an "Leprechauns" (Gnome)
Und wenn doch, gehören sie nicht unbedingt zu den Leuten, denen man über den Weg laufen will. Der "Leprechaun", eine Sagengestalt der Kelten, ist ein zänkischer, verschrobener Zwerg, der Schuhe für andere Märchenwesen flickt. Wer das seltene Glück hat, einen Leprechaun zu fangen, erhält einen Topf voll Gold.
Die Iren glauben gerne, dass keltisches Blut durch die Adern aller Großen und Berühmten der Weltgeschichte fließt. Unter allen, die sie stolz als "Unsere" bezeichnen, sind auch John F. Kennedy, Che Guevara (er hatte eine irische Großmutter...), David Crocket, Gene Kelly, Grace Kelly und auch Ned Kelly.
Am St. Patrick´s Day freilich ist jeder irischer Abstammung.
Die Sprache
Englisch und Gälisch sind die beiden Amtssprachen der Republik Irland. In den Gaeltacht-Gebieten (z. B. West-Connemara) wird bis heute Gälisch gesprochen, Englisch wird von jedem verstanden und gesprochen. Die Schulen Irlands unterrichten beide Sprachen.
Der Irische Dialekt ist auf der ganzen Welt berühmt für seinen romantischen und lyrischen Touch, aber erst wenn Sie tatsächlich nach Irland kommen, werden Sie lernen, wie unterschiedlich die Dialekte auf der Insel sein können. Das fängt schon damit an, dass in der Republik Irland (außer in den Counties Monaghan und Donegal) Hiberno-Englisch gesprochen wird, während das Englisch in Ulster als semi-Ulster-Englisch bezeichnet wird.
Und dann macht es innerhalb dieser Regionen auch noch einen riesigen Unterschied, wie sich diese Dialekte anhören. Sie können weder einen Belfaster mit einem Dubliner verwechseln, noch einen Mann aus Kerry mit einem Einheimischen aus Galway. Doch der wahre Schlüssel zum "Irish Touch" ist die Schnelligkeit, mit der die Worte heraussprudeln. Sie müssen schon gut zuhören, um am Ball zu bleiben.
Alle Iren, ob im Norden, Süden, Osten, Westen oder den Midlands erzählen gerne die eine oder andere Geschichte. Und es wäre schade, wenn Sie sie nicht mitbekommen.
Die Iren sind stolz auf die Irische Sprache. So stolz in der Tat, dass der Minister für Gemeinden und ländliche Regionen des Gaeltacht eigens Gesetze erlassen hat, die nur die gälische Version von Ortsnamen und Straßenschildern in diesen gälisch-sprachigen Gegenden gelten lassen. Bringen Sie also unbedingt eine Landkarte mit, wenn Sie nach Irland kommen.
Und damit es noch ein wenig spannender wird, spricht man im Norden Irlands, auch noch das Ullan. Dieser rhythmische Dialekt ist eine einzigartige Mischung aus Scots/Irish und nur der Region Ulster eigen.